Gemeinsam aus dem Lockdown – Interessengemeinschaft präsentiert konkrete Maßnahmen für die Öffnung der Gastronomie
Am 26. Februar 2021 präsentierte die Interessengemeinschaft „Gemeinsam aus dem Lockdown“ ihre Vorschläge für die Öffnung der Gastronomie in den Räumlichkeiten des Ausflugsziels Minimundus. Ziel der Initiative ist es, gemeinsam mit Vertretern aus den Bereichen Wirtschaft, Religion, Wissenschaft und Politik Fakten basierende Wege aus der Krise zu erarbeiten, welche in Zukunft ein sicheres Wirtschaften ermöglichen und einen 4. Lockdown verhindern sollen. Vertreter aus den Bereiche Gastronomie, Industrie, Politik, Psychologie, Gesundheit, Kunst & Kultur, Sport und Veranstaltungswirtschaft betonten, dass es Perspektiven für die Zukunft geben müsse. Der Schlüssel ist die Bevölkerung, die man als Gamechanger mit ins Boot holen muss, sind sich die Vertreter aus allen Bereichen einig. Die Pressekonferenz wurde via Facebook-Livestream (ca. 13.000 Aufrufe) übertragen und ist on Demand verfügbar.
Was brauchen wir und wie kommen wir aus dieser Krise heraus? Diese Frage haben sich die Initiatoren gestellt. Es ist eine Frage, die alle angeht, nicht nur die Wirtschaft, sondern eine ganzheitliche gesellschaftliche Frage. Mehrere Lösungsschritte führen aus dem Lockdown, so die Initiatoren Nikolaus Riegler (Hirter Brauerei), Paul Haas (Domgassner, Gasthaus im Landhaushof, Augustin), Elisabeth und Michael Berndl (Lindenhof, Hotel Seefischer) und Franz Huditz (Wörthersee Schifffahrt, Villa Lido):
Regelmäßige niederschwellige Testungen. Hierfür sollen Tests, die daheim gemacht werden, ebenso anerkannt werden. Tests, die Unternehmen machen, aber auch solche, die daheim durchgeführt werden, sollen anerkannt werden. Das Testen vor Ort muss ebenfalls ermöglicht werden und Tests sowie Mitarbeitertests 7 Tage gültig sein. In abgelegenen Gebieten wäre es wichtig, mobile Testlösungen anzubieten bzw. zu ermöglichen, um eine Gleichberechtigung in allen Bereichen des öffentlichen Lebens (Skifahren, Öffis, Dienstleister, Gastro, Sport…) und nicht nur für ein paar Sparten zu gewährleisten.
Kontrolle. Die vorhandenen Regeln müssen durch die Exekutive kontrolliert und Verstöße geahndet werden. Unternehmer könnten dabei als Unterstützung bei stichprobenartigen Kontrollen fungieren.
Digitalisierung statt Zettelwirtschaft. Tests, Impfungen bzw. der Antikörpernachweis sollen in einheitlicher digitaler Form erfasst werden. Es soll QR-Codes (Rot oder Grün) in Verbindung mit einer Check In und Check Out-Funktion geben. Für Unternehmen muss hier (ganz besonders den Datenschutz betreffend) eine Rechtssicherheit bestehen. Die Bevölkerung soll als #Gamechanger agieren.
Contact Tracing & Source Tracing muss funktionieren. Aussagekräftige Studien, die besagen, wo die Infektionen wirklich passieren, sollen als Basis für kommende Maßnahmen herangezogen werden.
Hygienekonzepte! Abstände, Lüftung, Luftreiniger. Betriebsstätten haben alle eine zertifizierte Lüftungsanlage durch regelmäßiges Lüften bzw. durch zertifizierte Luftreiniger kann dies unterstützt werden.
- Zusätzlich sollen Tischabstände von 1 Meter und Hygienemaßnahmen analog zum letzten Jahr gelten. Diese Maßnahmen haben gegriffen und sind erprobt. Corona-Beauftragte und Konzepte sind bereits in jedem Betrieb umgesetzt.
- Die Sperrstunde soll mit 23:00 Uhr festgesetzt werden und eine Entzerrung der Gästeströme erfolgen. Dies ist auch für Kunst, Kultur und Veranstalter sehr wichtig, damit die Gäste auch nach Theaterbesuchen verpflegt werden.
- Für Personen, die vom Tisch aufstehen, gilt Maskenpflicht.
- Bis zu 10 Erwachsene plus Kinder sollen an einem Tisch sitzen dürfen.
- Die Gastronomie verfügt über eine Vielzahl an Konzepten und Services, welche berücksichtigt werden müssen. Für Betriebe sollen dazu entsprechende Förderungen erarbeitet werden.
- Mit Tests und Gästelisten sollte auch das Aufsperren der Nachtgastronomie einer der nächsten Schritte sein.
Check In im Hotel mit Test. Wenn der Aufenthalt länger dauert, ist ein 2. Test jederzeit möglich, sofern Selbsttests in Betrieben anerkannt werden.
Veranstaltungen wie Hochzeiten etc. sollten mit gültigem Test (Antigen, PCR, sowie Schnelltests vor Ort) möglich sein. Eine Gästeliste und bewährte Hygieneregeln sollten das Feiern im kontrollierten (statt im bisher unkontrollierten) Bereich wieder ermöglichen. Auch das ist Teil der Lösung. Der Planungshorizont für Veranstalter muss sofort wieder hergestellt werden.
Das Virus respektieren, aber nicht davor kapitulieren. Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben, bis eine Herdenimmunität hat bzw. die Impfstrategie wirkt. Maßnahmen mit Ablaufdatum. Bei sinkenden Zahlen müssen die Maßnahmen laufend evaluiert und gelockert werden. Eine 14-tägige Evaluierung soll auch regional gelten.
Umsatz, Mitarbeiter, Steuern, Praktikabilität. Die Maßnahmen müssen einfach und praktikabel sein. Viele Unternehmen können zwar mit den Einschränkungen aufsperren, aber aufgrund fehlender Rentabilität bald wieder zusperren. Die Kapazitäten können meist nicht voll ausgeschöpft werden. Der Umsatzersatz muss den Rest auf 80 % auffüllen. Die Kurzarbeit muss den neuen Maßnahmen angepasst werden. Für Betriebe, die die Mitarbeiter seit einem Jahr in Kurzarbeit haben, muss die Urlaubsersatzleistung refundiert werden. Die Umsatzsteuer von 5 % muss ebenfalls bleiben.
Die Initiatoren Paul Haas, Elisabeth und Michael Berndl, Nikolaus Riegler und Franz Huditz sehen die gesamte Bevölkerung als #GAMECHANGER. Durch einheitliche verständliche Kommunikation und durch Vertrauen in die Eigenverantwortung soll die Bevölkerung mitgenommen werden. Die COVID-19-Maßnahmenverordnung soll mit Hausverstand entrümpelt und nach der KISS-Formel einfach und verständlich sein. Für übergreifende Kampagnen wie diese stellen die Initiatoren gern ihre Plattform zur Verfügung.
Man müsse sich darauf verständigen, dass es nach der Öffnung keinen weiteren Lockdown geben darf. Dafür sollen regionale Maßnahmen greifen und gegensteuern (regionale Quarantäne – schnell & effizient). Einen weiteren Lockdown macht die Bevölkerung nicht mehr mit und somit wäre er nicht mehr effektiv.
Statements:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, MSc (Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin)
„Wir sollten uns nicht auf die Inzidenzen allein fokussieren, sondern es geht auch um Krankenhaushäufigkeit, um die Menschen auf der Intensivstation, es geht um einen globalen Blick und den vermisse ich in letzter Zeit. Wir haben eher emotionale und weniger eine rationale Wissenschaft in letzter Zeit.“ richtet Likar den Appell an alle, einen Blick über das medizinische hinaus zu richten.
Prim. Dr. Wolfgang Wladika (Abteilung für Neurologie und Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters)
Primar Dr. Wolfgang Wladika macht aufmerksam: „Wir haben mittlerweile unter den Erwachsenen eine Zunahme vom Zehnfachen an Depressionen, Schlafstörungen, Angststörungen. Und wir wissen auch ganz klar, dass je jünger die Menschen sind, desto mehr sind sie belastet, insbesondere die Menschen ab der Pubertät ab 12, 13 aufwärts. Vorher sind sie noch ein wenig durch die Familie geschützt, aber dann nehmen die Belastungen und auch die Zustände, die wir klinisch wahrnehmen deutlich zu. Wir haben ein Mehr an Essstörungen, ein Mehr an Depressivität bis hin zu Suizidalität. Wir haben ausgeprägte Lernstörungen, also die ganze Palette in leichter Ausprägung bei denen, die vorher gesund waren, aber auch in schwerer Ausprägung bei denen, die zusätzliche familiäre oder sonstige Belastungen haben.“
Mag. Arno Arthofer (Landessportdirektor):
„Sport ist ein Teil der Lösung. Es gibt in Kärnten 1.600 Vereine, die die Kinder, Jugendlichen und Erwachsene regelmäßig bewegen. 180.000 Menschen, die in den Vereinen verankert sind, werden derzeit vergessen.“, so Arthofer und fordert eine behutsame und langsame Öffnung der Trainingsmöglichkeiten, zumindest in Kleingruppen.
Aron Stiehl (Intendant des Stadttheaters Klagenfurt):
„Ich nehme das Virus sehr sehr ernst, aber wir dürfen uns nicht besiegen lassen. Angst isst die Seele auf und das darf uns nicht passieren, auch nicht in der Gesellschaft.“
Hannes Dopler (WK-Sprecher für die Kärntner Veranstaltungswirtschaft):
„Wir haben letztes Jahr gezeigt, dass es möglich ist, sichere Veranstaltungen umzusetzen. Es wurden eine Menge Präventionskonzepte erstellt, die wurden in der Praxis getestet und als gut empfunden. Es gibt nachweislich keine Clusterbildungen in diesem Bereich.“
Mag.a Christiane Holzinger (Bundesvorsitzende JW):
„Drei Viertel der jungen Selbstständigen waren oder sind von der Krise betroffen, aber top motiviert und blickten positiv in die Zukunft. Diese Stimmung ist aber in der zweiten Februarhälfte gekippt. Es fehlt ihnen die Planungssicherheit.“
Nikolaus Riegler (Hirter Bier):
„Wir sind zutiefst davon überzeugt, Gamechanger und Wellenbrecher ist die Bevölkerung und die müssen wir mitnehmen. Wir brauchen dazu wenige aber klare Regelungen und praktikable wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Unternehmen, Veranstaltungen und Initiativen, die dann wieder loslegen können und wollen. Es braucht auch mobile Testinfrastruktur für ländliche Randgebiete und eine siebentägige Gültigkeit der Tests.“
Franz Huditz ( Wörthersee Schifffahrt und Villa Lido)
Wir haben heute hier einen unglaublichen Schulterschluss gezeigt. Ein Schulterschluss aus Medien, Politik, Kunst/Kultur, Unternehmerinnen und Unternehmer, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Kirche … ein Schulterschluss der die gesamte Bevölkerung abbildet. Genau diesen Schulterschuss würde wir uns auch wieder mehr in der Bundespolitik wünschen. Weniger Polemik und mehr Augenmerk auf die wünsche und Bedürfnisse der Österreicherinnen und Österreicher und aller Menschen die in diesem Land leben anstatt auf Parteitaktiken. Es steht ein Drache vor unseren Toren den wir nur GEMEINSAM vertreiben können mit vereinten Kräften. Und von den Medien würde ich mir wünschen uns aus dieser Krise hinauszuschreiben, das positive in den Mittelpunkt rücken und nicht die nächste Schlagzeile. Ich weiß, dass viele schon müde ob der Maßnahmen sind aber nur mit Solidaität und Vernatwortungsbewusstein können wir zurück in die Normalität finden. Seien wir gemeinsam die Gamechanger, Seien wir gemeinsam der Fels in der Brandung den es jetzt braucht um aus dem LD zu entkommen und den nächsten zur verhinden. Dazu möchten wir heute einladen und wir würden uns freuen wenn uns das gemeinsam gelingt!
Mag. Michael Berndl (Lindenhof, Hotel Seefischer):
„Es gibt Hygienekonzepte, die wir im letzten Frühling schon erarbeitet haben, es gibt einen Corona-Beauftragten pro Betrieb und die sind noch vorhanden. Tischabstände von einem Meter, Hygienemaßnahmen mit Desinfektionsmittelspendern, all dies ist in den Betrieben schon verankert. Wir fordern eine Sperrstunde um 23:00 Uhr, denn wir haben Kultur- und weitere Veranstaltungen, die nicht um 18:00 Uhr enden und Gastronomie und Hotellerie funktioniert nur in Verbindung mit kulturellen Veranstaltungen.“
Dr. Johann Sedlmaier (Generalvikar):
„Ich merke, dass das Zuhören immer schwieriger wird. Die Leute hätten gerne ihr altes Leben zurück und das ist verständlich. Wir von der Kirche sind jederzeit bereit, zu unterstützen und zu helfen, wo wir können.“
Jürgen Mandl, MBA (Wirtschaftskammerpräsident):
„Es muss uns gelingen, mehr Menschen auf unserer Reise mitzunehmen. Es steht für dieses Land sehr viel auf dem Spiel.“
Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser:
„Es darf keinen weiteren Lockdown mehr in Österreich geben, denn den würden wir nie mehr in der, bis jetzt irgendwie durchgestandenen, Form überleben können. Ich habe heute mitgeschrieben und werde vieles in der mir zugedachten Funktion miteinfließen lassen, weil ich merke, dass wir mehr Kreativität im Umgang mit einem Virus, mit dem wir bereits leben, benötigen.“
Mag. Sebastian Schuschnig (Landesrat Tourismus):
„Wir haben in Kärnten schon bewiesen, dass wir Vorreiter sein können. Die Gastronomie kann Teil der Lösung sein und mir persönlich ist es lieber, wir haben eine hochintensiv kontrollierte Gastronomie. Am Ende des Tages muss eine Öffnung zwei Dinge beinhalten: Zum einen muss „Öffnen“ Offenhalten bedeuten, und das ist ganz entscheidend. Und zum anderen muss sich eine Öffnung betriebswirtschaftlich abbilden lassen.“
Paul Haas (Domgassner, Gasthaus im Landhaushof, Augustin):
„Wir müssen uns über eines klar sein: Dieses Virus ist gekommen, um zu bleiben. Daher haben wir uns mit Experten akkordiert einige Maßnahmen überlegt, um in erster Linie aus diesem Lockdown herauszukommen, in zweiter Linie einen 4. Lockdown zu vermeiden. Es wird auch wieder einen Herbst und einen Winter geben, daher müssen wir vorbeugen.“
Günther Goach (Präsident der Arbeiterkammer Kärnten):
„Wir haben eine prekäre Situation, auch bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. In Kärnten haben wir rund 30.000 Menschen, die keine Beschäftigung haben. Es ist notwendig, dass alle dazu beitragen, dass Möglichkeiten geschaffen werden, um so schnell wie möglich aus diesem Lockdown herauszukommen.“
Kontakt:
Interessengemeinschaft Gemeinsam aus dem Lockdown
Facebook: Gemeinsam aus dem Lockdown
kontakt@gemeinsam-aus-dem-lockdown.at
Presseansfragen: 0664/88686458 (Herr Hudtiz)
Mit ihrer eigenen Fullservice Eventagentur in Klagenfurt plant und setzt Nika Basic seit 2014 verschiedenste Veranstaltungen um. Ihr Agenturportfolio ergänzt UNIKAT durch Fashionshows, Fotoshootings, Promotion- und Serviceeinsätze. Bei der Pressekonferenz “Gemeinsam aus dem Lockdown” war Nika Basic nicht nur mit einem Team vor Ort, um die Einlasskontrollen souverän und zügig abzuwickeln, sondern war auch selbst als Sprecherin eingeladen. Sich aktiv für die Initiative “Gemeinsam aus dem Lockdown” einzusetzen ist ihr als Unternehmerin ein großes Anliegen.